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Gesundheit & Medizin
Hausärztliche Praxis
Dr. med. Franca Roth
Fachärztin für Innere Medizin
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Deutsche haben häufig Rückenschmerzen
Um die Rückengesundheit der Menschen hierzulande ist es nachweislich nicht gut bestellt: Laut eines aktuellen Berichts des Robert-Koch-Institutes (RKI) haben über 60 % der Bevölkerung innerhalb eines Jahres mit Rückenschmerzen zu tun. Bereits viele junge Erwachsene sind betroffen und mit zunehmendem Alter steigt die Anzahl der Menschen, die über Schmerzen im Nacken- und Rückenbereich klagen, stark an.
Im Rahmen der sogenannten Burden-Studie wurden entsprechende Daten mithilfe einer telefonischen Befragung im Zeitraum von Oktober 2019 bis März 2020 bei 5.000 erwachsenen Studienteilnehmern erhoben. Demnach gaben 61,3 % der Befragten an, im vorangegangenen Jahr Rückenschmerzen gehabt zu haben, bei 15,5 % handelte es sich dabei sogar um ein chronisches Rückenproblem.
Das Ergebnis zeigte weiterhin, dass in Summe die Frauen häufiger von einem schmerzenden Rücken oder Nacken betroffen waren. Das könnte zum einen daran liegen, dass die Anatomie des Rückenbereichs bei ihnen anders ausgeprägt ist als bei den Männern. Zum anderen zeigen sie grundsätzlich ein intensiveres Körperbewusstsein und damit eine ausgeprägtere Reaktion auf mögliche Schmerzen, so die Aussage des RKI.
Das Studienergebnis weist ebenfalls darauf hin, dass Schmerzen im unteren Rückenbereich etwa doppelt so häufig auftreten wie im oberen Bereich des Rückens. Über 38 % beschrieben zudem ein Ausstrahlen der Schmerzen bis in die Beine. Die jüngeren Befragten, also die 18- und 29-Jährigen, hatten im Durchschnitt 4,4 Tage im Monate schmerzende Rückenprobleme. Bei den über 70-Jährigen waren es 14,8 Tage, an denen ihnen der Rücken oder Nacken erhebliche Schmerzen bereitete. Im speziellen Nackenbereich nahm diese Häufigkeit von 3,3 Tage auf 11,5 Tage zu.
Die Studienverantwortlichen kommen aufgrund dieser besorgniserregenden Zahlen dazu, dass Maßnahmen zur Prävention von Rückenschmerzen bereits im jungen Erwachsenenalter ansetzen sollten. Dazu zählen insbesondere ein möglichst rückenschonender Arbeitsplatz und vor allem der Rat, frühzeitig und regelmäßig durch individuell angepasste sportliche Aktivitäten den Rückenbereich zu stärken. Es bestünde in diesem Bereich zwar bereits ein großes Trainingsangebot in Vereinen, Fitness-Studios oder im privaten Individualsport, doch diese Angebote werden offensichtlich nicht ausreichend angenommen.
Prävalenz von Rücken- und Nackenschmerzen in Deutschland. Ergebnisse der Krankheitslast-Studie BURDEN 2020
J of Health Monitoring
3/2021